Das Impostor-Syndrom überwinden
Was wirklich hilft
Impostor-Syndrom überwinden
Wenn Sie selbst unter dem Impostor-Syndrom leiden, kennen Sie vermutlich diese nagenden Gedanken: „Wann fliegt es auf? Habe ich das wirklich verdient? Andere können das doch viel besser.“
Besonders betroffen sind Führungskräfte, High-Performer und Frauen in männerdominierten Berufen (sowie umgekehrt). Doch die gute Nachricht lautet: Sie können etwas gegen das Impostor-Syndrom tun.
Zwar werden Selbstzweifel nie ganz verschwinden – auch mich quält ab und zu der Gedanke, dass andere zu viel von mir erwarten könnten. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Und genau das können Sie auch.
Warum das Impostor-Syndrom nicht von allein verschwindet
Ohne gezielte Veränderung bleibt das Impostor-Syndrom oft über viele Jahre bestehen. Die dahinterliegenden Denkmuster verstärken sich sogar: Wer sich für nicht gut genug hält, arbeitet meist noch härter, macht eigene Erfolge klein oder vergleicht sich ständig mit anderen. So entsteht ein Teufelskreis, der Perfektionismus und überhöhte Ansprüche weiter befeuert.
Doch Sie sind dem nicht hilflos ausgeliefert. Mit den richtigen Strategien, bewusster Selbstreflexion und gegebenenfalls professioneller Begleitung lassen sich diese Muster durchbrechen. Erste Fortschritte sind oft schon innerhalb weniger Monate möglich – sofern Sie konsequent an den entscheidenden Punkten ansetzen.
Der 3-Stufenplan gegen das Impostor-Syndrom
Nicht jeder Mensch mit Impostor-Syndrom braucht ein intensives Coaching oder gar eine Psychotherapie. Manchmal genügt es, über Selbstzweifel zu sprechen und sich an ein paar einfache Grundregeln gegen das Impostor-Syndrom zu halten. Was Sie ganz persönlich benötigen, um Selbstvertrauen aufzubauen, hängt sehr vom Schweregrad des Impostor-Syndroms und dem bisherigen Verlauf ab.
Erste Stufe: Informieren, Austauschen, Verstehen
Betroffene, die nur zeitweise und in besonderen Situationen von Hochstapler-Gefühlen geplagt werden, können bereits dadurch Erleichterung erfahren, indem sie sich genauer über dieses Phänomen informieren und sich mit anderen Betroffenen darüber austauschen.
Zu erfahren, dass sie mit diesen Problemen nicht allein sind, und es anderen genauso geht, hilft bereits, um damit anders umzugehen und die eigenen Bewertungen zu überprüfen. Sollten Sie sich erst seit kurzem oder nur gelegentlich wie ein Hochstapler/eine Hochstaplerin fühlen, so reicht es eventuell schon aus, mit KollegInnen, denen Sie vertrauen, oder mit FreundInnen darüber zu sprechen. Dies kann bereits so entlastend sein, dass keine weiteren Maßnahmen nötig werden.
Zweite Stufe: Selbstvertrauen-stärkende Techniken
Wenn die Selbstzweifel häufiger und belastender werden, braucht es gezielte Strategien. Hier haben sich einfache, alltagstaugliche Techniken bewährt, die das Selbstvertrauen stärken und helfen, die eigenen Fähigkeiten realistischer einzuschätzen.
Ein Beispiel ist das Führen eines Erfolgstagebuchs: Notieren Sie täglich Erfolge, und seien sie noch so klein. Viele meiner KundInnen berichten, dass allein diese Übung enorme Auswirkungen auf ihr Selbstbild ergeben hat. Besonders hilfreich ist es auch, eine Liste mit 100 Erfolgen zu erstellen oder Herausforderungen und bewältigte Situationen schriftlich festzuhalten.
In meinem Artikel “Soforthilfe zum Selbermachen” habe ich drei schnell wirksame Strategien beschrieben, die Sie direkt ausprobieren können. Zudem biete ich ein Impostor-Methoden-Training an, in dem Sie Schritt für Schritt alle wirksamen Anti-Impostor-Strategien erlernen und mit Hilfe von Arbeitsblättern umsetzen können.
Dritte Stufe: Begleitung durch eine/n spezialisierten Coach oder Therapeut/in
Wenn tief verankerte Überzeugungen verhindern, dass Erfolge überhaupt als solche erkannt werden, oder der Leidensdruck sehr hoch ist, reicht Selbsthilfe oft nicht mehr aus. In solchen Fällen braucht es den geschulten Blick von außen, um die eigenen Gedankenmuster zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Ich empfehle, sich spätestens dann Unterstützung zu holen, wenn:
-
der berufliche oder private Alltag massiv beeinträchtigt wird,
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das eigene Wohlbefinden leidet oder
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Sie merken, dass Sie allein nicht mehr weiterkommen.
Gerade in beruflichen Belastungssituationen, etwa bei einer Neuorientierung, lohnt es sich, frühzeitig ein Coaching in Anspruch zu nehmen. So verlieren Sie keine Zeit und müssen sich nicht allein durch eine ohnehin schon fordernde Phase kämpfen. Für diese Situationen habe ich mein Impostor-Jobcoaching entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Selbstzweifeln im Berufsalltag zugeschnitten ist.
Welche Fortschritte sind in drei Monaten möglich?
In meinem strukturierten Coaching-Programm habe ich beobachtet, welche Methoden besonders gut wirken – und die Ergebnisse teile ich gern, denn sie können auch Ihnen Mut machen:
Mit dem GCIPS (Clance Impostor Phenomenon Scale) messe ich zu Beginn und am Ende des Coachings den Schweregrad des Impostor-Syndroms. Zu Beginn lagen die Werte meiner Klient:innen zwischen 74 und 89 Punkten, im Schnitt bei 82 – ein Hinweis auf stark ausgeprägte Selbstzweifel. Nach drei Monaten Coaching sank der Durchschnittswert auf 47 Punkte, die Mehrzahl der Teilnehmenden lag danach im nur noch leichten Bereich.
Diese Verbesserung machte sich nicht nur in den Zahlen, sondern auch im Alltag meiner KundInnen bemerkbar.
Viele berichteten, dass sie wieder mit Freude zur Arbeit gehen und Herausforderungen nicht mehr als Bedrohung, sondern als spannende Chancen sehen. Ein Kunde erzählte: „Gerade stehe ich vor einer echten Challenge und kann es jetzt als eine coole Sache sehen.“ Andere spürten, dass sie sich besser abgrenzen, „Nein“ sagen und sich mehr zutrauen.
Diese innere Sicherheit machte sich auch in der beruflichen Performance bemerkbar: Die Arbeit wurde effizienter, mit mehr Leichtigkeit und sogar die Fähigkeit, vor großen Gruppen zu sprechen oder kritische Themen anzusprechen, verbesserte sich deutlich.
Und auch das Denken veränderte sich nachhaltig: „Ich vergleiche mich nicht mehr negativ mit anderen, das Katastrophendenken ist besser“, sagte eine Teilnehmerin.
Besonders bewegend war das Feedback eines Klienten: „Ich war wirklich ganz unten. Jetzt geht es mir wieder gut. Ich habe erkannt, dass ich Spaß haben darf und kann.“
Welche Methoden wirken dabei besonders gut?
Zwar wirken Strategien individuell unterschiedlich – einige Maßnahmen aber haben sich als klare Gamechanger herauskristallisiert:
- Das Erfolgstagebuch: Jeden Tag bewusst Erfolge festzuhalten, half enorm dabei, den Fokus weg von Selbstzweifeln hin zu den eigenen Stärken zu lenken. „Es hat mir gutgetan, meine Erfolge hervorzuheben und mich selbst zu feiern“, sagte eine Teilnehmerin. Auch das Erstellen einer Liste mit 100 Erfolgen und das regelmäßige Notieren neuer Herausforderungen erwies sich als äußerst effektiv.
- Regelmäßige Termine und enge Begleitung: „Die wöchentlichen Termine haben mir geholfen, wirklich dranzubleiben“, berichtete ein Kunde. Die Verbindlichkeit und Struktur führten dazu, dass Fortschritte nicht nur kurzfristig, sondern nachhaltig erreicht wurden.
- Gezieltes Feedback und Reflexion: „Mir hat es gutgetan, dass du mir gespiegelt hast, was ich gut mache und was ich noch verbessern kann.“ Diese bewusste Wahrnehmung half, sich selbst realistischer einzuschätzen.
- Viele kleine Erfolge sichtbar machen: Durch konsequentes Arbeiten über mehrere Monate und einfache, aber wirkungsvolle Techniken konnten KundInnen erkennen: „Ich kann viel mehr, als ich dachte.“
Diese Erfahrungen zeigen: Es sind nicht die großen Umbrüche, sondern das kontinuierliche Dranbleiben und der bewusste Fokus auf die eigenen Erfolge, die das Impostor-Syndrom nachhaltig schwächen.
Fazit: Auch Sie können das schaffen
Das Impostor-Syndrom ist kein Schicksal, dem Sie ausgeliefert sind. Mit gezielter Arbeit an den richtigen Stellschrauben lassen sich tief verankerte Selbstzweifel spürbar und messbar abbauen. Ob Sie dabei zunächst auf Selbsthilfe-Strategien setzen oder sich von einem Coach begleiten lassen – der entscheidende Schritt ist, bewusst hinzuschauen und aktiv etwas zu verändern.
Haben Sie also Mut. Ganz gleich, ob Ihre Selbstzweifel nur gelegentlich auftreten oder Sie schon viele Jahre begleiten: Es gibt auch für Sie einen Weg, das Impostor-Syndrom zu überwinden. Und dieser beginnt genau hier.
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