Krankheitsfalle Job
Bei diesen 5 Warnsignalen sollten Sie reagieren
Immer dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein
Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie arbeiten hart, geben wirklich alles und trotzdem bleibt da dieses leise, nagende Gefühl: „Das war noch nicht genug.“ Während andere pünktlich Feierabend machen, sitzen Sie noch da, um „nur noch schnell“ eine Kleinigkeit zu erledigen. Und irgendwann fühlt sich das Leben einfach nur noch schwer an.
Wenn Sie sich gerade wiedererkennen: Sie sind nicht allein.
Unser Berufsalltag kann uns erschöpfen, besonders, wenn wir ständig über unsere eigenen Grenzen gehen, kaum Pausen machen und selbst abends oder im Urlaub gedanklich noch bei der To-do-Liste hängen. Der Druck, immer mehr zu leisten, immer effizienter sein zu müssen, wächst spürbar. Und mit ihm die Zahl der Menschen, die psychisch darunter leiden.
Ganz besonders betroffen sind übrigens Menschen, die sich mit dem Impostor-Syndrom herumschlagen. Obwohl sie objektiv erfolgreich sind, zweifeln sie an sich selbst und haben ständig Angst, irgendwann als Hochstapler entlarvt zu werden.
Was vielleicht mal mit gesundem Ehrgeiz begonnen hat, kann auf Dauer in eine Spirale aus Überforderung, Selbstzweifeln und Erschöpfung führen. Und dann körperlich wie auch psychisch krank machen.
Warum ständige Selbstzweifel uns krank machen können
Selbstzweifel gehören bis zu einem gewissen Grad zum Leben dazu. Doch wenn sie überhandnehmen und uns permanent begleiten, können sie zu einer echten Belastung werden.
Denn wer ständig an sich zweifelt, steht unter einem enormen inneren Druck: Bloß keine Fehler machen. Immer perfekt sein. Besser performen als die anderen. Dieser innere Kampf ist kräftezehrend und er kostet nicht nur Energie, sondern auch Lebensfreude.
Das Tückische daran: Die Selbstzweifel hören meist nicht dadurch auf, dass wir uns noch mehr anstrengen. Im Gegenteil. Je stärker wir versuchen, vermeintliche Schwächen durch übermäßigen Einsatz zu kompensieren, desto mehr geraten wir in eine Überforderungs-Spirale.

Die Überstunden-Falle
Wann sind Sie das letzte Mal deutlich länger als nötig im Büro geblieben, weil Sie unbedingt noch etwas überarbeiten wollten? War da vielleicht auch die Angst im Spiel, dass Ihre Leistung sonst nicht gut genug sein könnte?
Falls ja, ist das (leider) der erste Schritt hinein in die Überforderungs-Spirale. Sie kompensieren Ihre vermeintlichen Schwächen durch übermäßigen Arbeitseinsatz. Während die anderen Kollegen pünktlich das Büro verlassen, bleiben Sie sitzen und überarbeiten Präsentationen zum dritten Mal oder bereiten sich stundenlang auf ein normales Meeting vor.
Das Problem ist: Diese Strategie funktioniert. Zumindest kurzfristig: Durch den Mehraufwand liefern Sie oft wirklich gute Ergebnisse, was aber dazu führt, dass Sie auch beim nächsten Mal wieder sehr viel Einsatz zeigen. Zu viel. Denn Sie denken, dass Sie nur Erfolg hatten, weil Sie sich so angestrengt haben.
Und daher müssen Sie auch beim nächsten Mal sehr viel tun, um das Niveau zu halten und die Erwartungen, die nun erst recht an Sie gestellt werden, nicht zu enttäuschen. Ein fataler Irrtum, der Sie immer tiefer in die Erschöpfung treiben kann.
Wenn wir unsere Belastungsgrenzen überschreiten, werden wir krank
Das ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein, versetzt den Körper in einen permanenten Alarmzustand. Irgendwann leben Sie in der dauerhaften Angst, einen Fehler zu machen oder aufzufliegen. Jede E-Mail vom Chef, jedes Meeting, jede neue Aufgabe wird zur potenziellen Bedrohung.
Eines der größten Probleme ist dabei unser Perfektionismus. Aus Angst, einen Fehler zu machen, sind wir überkritisch mit uns selbst. Kleine Ungenauigkeiten werden zu Katastrophen aufgebauscht, normale Rückmeldungen als vernichtende Kritik interpretiert. Der Druck, immer fehlerfrei funktionieren zu müssen, führt zu einer permanenten Anspannung, die das Nervensystem dauerhaft belastet.
Die Auswirkungen zeigen sich zunächst oft schleichend: Sie schlafen schlechter, weil die Gedanken abends nicht zur Ruhe kommen. Die Konzentration lässt nach, dummerweise gerade dann, wenn Sie sich Flüchtigkeitsfehler am wenigsten leisten können. Die Versagensangst sitzt Ihnen förmlich im Nacken und so werden Verspannungen und Kopfschmerzen zu ständigen Begleitern.
Langfristig steigt auch das Risiko für einen Burn-out erheblich. Studien zeigen, dass Menschen mit ausgeprägtem Impostor-Syndrom eine höhere Gefahr haben, an einer Angststörung oder einer Depression zu erkranken.
Ein hoher Preis für das vermeintliche „Mithalten-Müssen“ im Job, nicht wahr?
Fünf typische Warnzeichen, die Sie ernst nehmen sollten

So schlimm, wie oben beschrieben, steht es hoffentlich noch nicht um Sie. Aber es kann dazu kommen, wenn Sie sich längere Zeit in der Überforderungs-Spirale befinden und versuchen, immer schneller, immer besser und immer perfekter zu werden. Daher ist es so wichtig, zu wissen, wann Sie spätestens aussteigen müssen aus diesem Hamsterrad.
Diese 5 Anzeichen zeigen Ihnen, dass Sie sich mitten in der Impostor-Überforderungsspirale befinden:
1. Ständige Überstunden ohne erkennbaren Grund
Sie bleiben regelmäßig länger als nötig im Büro, obwohl Ihre Aufgaben eigentlich in der normalen Arbeitszeit zu schaffen wären? Dieses Verhalten ist oft ein deutliches Anzeichen für das Impostor-Syndrom. Betroffene arbeiten nicht länger, weil mehr Arbeit da ist, sondern weil sie glauben, nur durch Mehraufwand mithalten zu können. Sie überarbeiten Dokumente endlos, bereiten sich übermäßig vor oder erfinden zusätzliche Aufgaben, um ihre vermeintliche Inkompetenz zu kompensieren.
2. Dauermüdigkeit trotz ausreichend Schlaf
Sie schlafen acht Stunden und fühlen sich trotzdem wie gerädert? Chronische Erschöpfung ist ein typisches Zeichen für andauernden psychischen Stress. Der Körper kann nicht richtig regenerieren, wenn das Nervensystem permanent unter Spannung steht. Diese Art der Müdigkeit lässt sich nicht durch mehr Schlaf beheben, sie ist ein Warnsignal für emotionale Überlastung.
Auch Schlafstörungen sind ein Zeichen für chronischen Stress. Sie können nicht zur Ruhe kommen, weil die Arbeit Sie auch noch in ruhigen Stunden nicht loslässt.
3. Übermäßige Vorbereitung und Perfektionismus
Normale Aufgaben kosten Sie unverhältnismäßig viel Zeit und Energie? Sie bereiten sich stundenlang auf ein einfaches Meeting vor oder überarbeiten E-Mails mehrfach, bevor Sie sie absenden? Dieser extreme Perfektionismus entsteht aus der Angst heraus, Fehler könnten Sie als inkompetent entlarven. Was eigentlich Sicherheit geben soll, wird zur Zeitfalle und verstärkt paradoxerweise die Selbstzweifel.
4. Angst vor Sichtbarkeit und Beförderungen
Eigentlich sollten Karrierechancen Sie freuen, stattdessen lösen sie Panik aus? Viele Menschen mit Impostor-Syndrom vermeiden bewusst Situationen, in denen sie im Mittelpunkt stehen könnten. Sie lehnen Präsentationen ab, melden sich nicht für interessante Projekte und scheuen Beförderungen. Die Logik dahinter: Je sichtbarer sie werden, desto größer das Risiko, als „Hochstapler“ aufzufliegen.
5. Innere Leere nach Erfolgen
Lob und Anerkennung prallen an Ihnen ab, als wären Sie aus Teflon? Nach Erfolgen fühlen Sie sich leer statt stolz? Dieses Phänomen ist besonders tückisch: Betroffene können positive Rückmeldungen nicht annehmen, weil sie innerlich überzeugt sind, den Erfolg nicht verdient zu haben. Sie führen alles auf Glück oder Zufall zurück und warten nur darauf, dass andere irgendwann hinter die Fassade schauen.
Erkennen Sie sich in einem oder mehreren dieser Punkte wieder? Dann sollten Sie handeln, bevor die Belastung zu groß wird.
Was Sie tun können: Erste Schritte aus der Falle
Die gute Nachricht: Das Impostor-Syndrom ist kein unabwendbares Schicksal. Mit den richtigen Strategien können Sie aus der Überlastungsspirale ausbrechen und zu einem gesünderen Arbeitsverhalten finden.
Eigene Muster und Fallen erkennen
Der erste Schritt ist die ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst. Führen Sie für eine Woche ein kurzes Arbeitsprotokoll: Wann arbeiten Sie länger? Was löst Stress aus? Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie eine neue Aufgabe bekommen? Diese Bewusstmachung ist der Grundstein für Veränderung.
Fragen Sie sich dabei: Sind meine Ängste rational? Würde ich einem guten Freund mit meinen Qualifikationen die gleichen Zweifel zutrauen? Oft hilft schon diese Außenperspektive, um die eigenen Selbstzweifel zu relativieren.
Realitätscheck durch Feedback einholen
Holen Sie sich aktiv Rückmeldungen von Kollegen, Vorgesetzten oder Mentoren ein. Fragen Sie konkret nach Ihren Stärken und Entwicklungsfeldern. Oft sind Sie Ihr schärfster Kritiker und unterschätzen massiv, wie andere Sie wahrnehmen. Sammeln Sie diese positiven Rückmeldungen schriftlich – sie sind ein wichtiges Gegenmittel in Momenten des Selbstzweifels.
Grenzen setzen und Überstunden reduzieren
Beginnen Sie bewusst damit, pünktlich das Büro zu verlassen. Ja, das fühlt sich zunächst falsch an. Setzen Sie sich feste Zeiten und halten Sie diese ein. Lassen Sie Aufgaben bewusst „gut genug“ sein, statt perfekt. Das ist keine Faulheit, sondern ein wichtiger Schritt zu einem nachhaltigen Arbeitsverhalten.
Professionelle Hilfe suchen bei anhaltenden Problemen
Wenn die Belastung trotz eigener Bemühungen nicht abnimmt, scheuen Sie sich nicht, professionelle Unterstützung zu suchen. Ich berate Sie gern und helfe Ihnen, den für Sie passenden Weg heraus aus der Überforderungs-Spirale zu finden.
Sie können mich in einem kostenlosen Kennenlerngespräch testen und herausfinden, wie Sie Ihre Selbstzweifel am besten in den Griff bekommen.
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Ich wünsche Ihnen, dass dieser Artikel Sie rechtzeitig wach gerüttelt hat. Damit Sie noch reagieren können, bevor Sie in die Krankheitsfalle tappen.
Es ist noch nicht zu spät. Sie können jetzt etwas dagegen tun. Den ersten Schritt haben Sie bereits getan – sich nämlich zu informieren.
Nun gehen Sie den nächsten Schritt und setzen Sie die Tipps, die ich Ihnen oben gegeben habe, nach und nach um. Und falls Sie nicht allein weiterkommen, wissen Sie ja, wo Sie die nötige Unterstützung bekommen.
Viel Erfolg und vor allem: Viel Gelassenheit und Selbstfürsorge!
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