2. Perspektive wechseln
Die meisten Menschen neigen dazu, mit sich selbst kritischer zu sein als mit anderen und bewerten die eigene Leistung oft schlechter als die Leistung ihrer Kollegen. In der Psychologie spricht man von einem doppelten Standard.
Vor allem beim Impostor-Syndrom ist dieser doppelte Standard jedoch fatal, denn so fühlen die Betroffenen sich ständig gegenüber ihrer Umgebung minderwertig und sind von der eigenen Inkompetenz überzeugt.
Wenn Sie also gerade mit sich hadern und sich wegen eines Fehlers schämen, so kann Ihnen ein kleiner psychologischer Trick helfen, den doppelten Standard auszuhebeln.
Fragen Sie sich einfach “Würde ich das genauso schlimm finden, wenn nicht ich, sondern mein Lieblingskollege diesen Fehler gemacht hätte? Was würde ich ihm raten?”
Die meisten meiner KundInnen können durch diese Frage deutlich klarer unterscheiden, welche Fehler wirklich unverzeihlich und welche eigentlich banal sind.
Auch beim Annehmen von Lob und zur Anerkennung von Erfolgen kann der Perspektivwechsel helfen. Fragen Sie sich in diesem Fall “Würde ich es auch als nicht der Rede wert ansehen, wenn meine beste Freundin diese Leistung erbracht hätte? Würde ich ihren Erfolg dann auch durch Zufall erklären, oder würde ich es bei ihr als einen verdienten Erfolg sehen? Was würde ich ihr sagen?”
Seien Sie mit sich selbst genauso unterstützend, ermutigend, tröstend und wohlwollend, wie Sie gegenüber Ihren Kollegen oder Freundinnen sind. Der Perspektivwechsel hilft Ihnen dabei und kann innerhalb von Minuten bewirken, dass Fehler nicht mehr so schmerzhaft und Komplimente nicht mehr so beängstigend sind.