Blog

10 Übungen für einen besseren Selbstwert

10 Übungen für einen besseren Selbstwert 800 800 Michaela

Alle Blicke richten sich auf Sie und sofort steigt Panik hoch. Das ist beim Impostor-Syndrom häufig so. Muss aber nicht so bleiben. Hier finden Sie hilfreiche Tipps gegen die Präsentations-Angst.

„Die merken mir doch sofort an, dass ich keine Ahnung habe“

Solche und ähnliche Gedanken hatte ich oft, als ich noch unter dem Impostor-Syndrom gelitten habe. Und so habe ich mich lange versteckt, meinen Mund gehalten und versucht, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Was ich erlebt habe, berichten auch viele meiner KundInnen mit Impostor-Syndrom. Und vielleicht kennen auch Sie diese Angst, als unfähig entlarvt zu werden, sobald Sie nur den Mund aufmachen.

Die gute Nachricht: Sie sind damit nicht allein.

Die schlechte Nachricht: Mit der bisherigen Strategie (abtauchen und hoffen, dass niemand Sie bemerkt) wird es nicht besser, sondern schlechter.

 

Warum Verstecken nicht die Lösung ist

Mit der Angst ist es so eine Sache: Je mehr wir sie weg haben wollen, desto stärker konzentrieren wir uns darauf. Und je mehr wir ihr ausweichen, desto stärker wird die Angst.

Wenn Sie denken, dass Sie nichts wichtiges zu sagen haben, werden Sie still bleiben. Und die Überzeugung, nichts entscheidendes beitragen zu können, verstärkt sich.

Mit jedem Mal, wo Sie sich zurücknehmen aus Angst, sich zu blamieren, wird die Angst vor einer Blamage stärker. Denn die Grundüberzeugung, dass Sie nicht gut genug sind, verfestigt sich dadurch.

Und je länger wir eine beängstigende Situation hinauszögern, desto unüberwindbarer erscheint sie uns.

Erst, wenn wir uns der Situation stellen, machen wir die Erfahrung, dass wir stärker sind, als wir ursprünglich dachten.

Mein Lieblingsspruch ist: „Wo die Angst ist, da gehts lang“.

Wenn Sie Ihre Angst loswerden wollen, führt leider kein Weg darum herum, sondern Sie müssen mitten durch die beängstigende Situation durch. Und das sogar mehrmals.

  • Sich in Meetings zu Wort melden und die eigene Meinung äußern – immer wieder.
  • Kritische Fragen stellen und es aushalten, dass sich alle Blicke auf Sie richten – nicht nur einmal
  • Und Ergebnisse präsentieren, z.B. in Vorträgen – zweimal, dreimal, viele Male.

Mit jeder Herausforderung können Sie dann die Erfahrung machen, dass Sie etwas zu sagen haben. Dass andere Ihnen zuhören und zustimmen. Und dass Sie richtig sind, so wie Sie sind, und Ihren Aufgaben gewachsen sind.

Vermutlich löst alleine der Gedanke daran schon ein unangenehmes Gefühl und einen Fluchtimpuls aus, oder?

Sie brauchen daher eine gute Strategie, wie Sie mit der Angst umgehen können.

Meine 11 Tipps, um die Angst vor dem Sichtbarsein immer besser in den Griff zu bekommen

1) Konzentrieren Sie sich nicht auf das, was geschehen könnte, sondern auf etwas anderes.

2) Schauen Sie in der Situation genau hin: Tritt wirklich das ein, was Sie befürchtet haben?

3) Immer wenn Angstgedanken kommen, lenken Sie sich ab: Lösen Sie eine schwierige Rechenaufgabe im Kopf, spielen Sie mit sich selbst Stadt-Land-Fluss oder überlegen Sie, was Sie letzte Woche alles gegessen haben.

4) Sagen Sie sich immer wieder: „An Angst stirbt man nicht so schnell!“

5) Machen Sie sich deutlich, dass die Situation zwar sehr beängstigend wirkt, aber nicht gefährlich ist.

6) Sprechen Sie mit sich selbst, als würden Sie einen guten Freund beruhigen wollen.

7) Entwicklen Sie positive Bilder, die Sie sich vor Augen rufen, sobald Sie an die beängstigende Situation denken.

8) Vermeiden Sie die Situation nicht, sondern stehen Sie sie durch. Am besten so schnell wie möglich. Je länger Sie warten, desto mehr Angst kann sich in der Zwischenzeit aufbauen.

9) Wenn die Angst kommt, legen Sie Ihre Hände auf den Bauch und atmen langsam ein und aus. Zählen Sie Ihre Atemzüge (bis 20, dann wieder von vorne anfangen).

10) Wenn Sie die Situation bewältigt haben, loben Sie sich! Selbst wenn Sie mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden waren. Nicht das Ergebnis zählt, sondern der Mut.

11) Überlegen Sie gleich, wann Sie diese Situation wiederholen. Je öfter Sie üben, desto mehr werden Sie erleben, dass Sie die Situation meistern können.

Bleiben Sie dran

Ich weiß sehr gut, wie stark und überzeugend so ein Angstgefühl sein kann. Hatte mir damals jemand gesagt, dass ich viel souveräner wirke als ich mich fühle, ich hatte es nicht geglaubt.

Und ich weiß auch, wie groß der Impuls ist, der beängstigenden Situation irgendwie zu entkommen.

Aber ich weiß ebenso – und auch das aus eigener Erfahrung – dass die Angst bleibt und weiter wächst, wenn wir sie nicht angehen.

Meine Tipps wirken. Nicht nur bei mir, sie sind auch in der Verhaltenstherapie erprobt und viele Menschen mit Angststörung konnten damit ihre Ängste überwinden. Aber Sie müssen sie immer wieder anwenden.

Am Anfang wird es sich noch nicht gut anfühlen. Bleiben Sie trotzdem dran und machen Sie weiter. Sie werden sehen, dass es mit der Zeit besser wird. Und bis dahin feiern Sie jeden kleinen Schritt, jede angenommene Herausforderung, jeden noch so kleinen Erfolg. Bleiben Sie dran!

Und wenn Sie merken, dass Sie dabei Unterstützung brauchen, weil die Angst zu stark ist, so kontaktieren Sie mich. Ich stärke und ermutige Sie, gebe Ihnen an der richtigen Stelle Tipps und dort, wo es nötig sein sollte, auch mal einen sanften Schubser, damit Sie der Angst gegenübertreten und sie meistern.

Hier können Sie sich für ein Kennenlerngespräch anmelden. 

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten:

Sie sind besser, als Ihr Impostor Ihnen weismachen will!

Höchste Zeit, das zu erkennen. Mein kompaktes Workbook zeigt Ihnen die ersten wichtigen Schritte zu mehr Selbstvertrauen.

10 Übungen für einen besseren Selbstwert

10 Übungen für einen besseren Selbstwert 800 800 Michaela

Der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sind und bleiben Sie selbst. Lernen Sie sich selbst wertzuschätzen. Hier finden Sie 10 ultimative Tipps für einen besseren Selbstwert und gegen quälende Impostor-Gefühle.

Den eigenen Selbstwert stärken

Denken Sie auch oft, dass Sie nur etwas wert sind, wenn Sie gute Leistung bringen? Dass Ihre Leistung eigentlich nicht gut genug ist und sie Ihren Erfolg eigentlich gar nicht verdient haben?

Das Problem ist oft ein niedriger Selbstwert, der zu sehr von Leistung abhängig ist. Um das Impostor-Syndrom zu überwinden, müssen wir unseren Selbstwert stärken. Übungen dazu gibt es jede Menge. Doch oft fehlt uns die Zeit oder das Vertrauen, dass diese Übungen überhaupt etwas bringen.

So wie beim Fitness-Training, das wir schon lange tun sollten, aber dann doch immer wieder aufschieben.

Gleichzeitig aber ist es so wichtig, den Selbstwert zu stärken. Noch wichtiger als das tägliche Sportprogramm. Denn ein schlechter Selbstwert versstärkt das Impostor-Syndrom.

Daher gibt es von mir heute 10 Übungen aus der Verhaltenstherapie, die nicht nur leicht umsetzbar sind, sondern auch wirklich wirken. Vorher erkläre ich Ihnen aber als kleinen Motivationsschub, warum ein gesunder Selbstwert so überaus wichtig ist.

Das passiert, wenn wir einen schlechten Selbstwert haben

  • Wir nehmen unsere eigenen Bedürfnisse nicht ernst genug
  • Wir versuchen, so zu sein, wie andere uns haben wollen
  • Wir schätzen die Meinung von anderen höher ein als unsere eigene Sichtweise
  • Dadurch lassen wir uns verunsichern und leben oft an unserem Leben vorbei
  • Wir haben Angst vor der Abwertung anderer
  • Wir schätzen unsere Fähigkeiten viel zu gering ein
  • Und dadurch haben wir Angst, etwas Neues auszuprobieren, weil wir Fehler machen könnten

 

Kurz und gut: Mit einem schlechten Selbstwert neigen wir viel eher dazu, es anderen Recht zu machen. Wir passen unser Leben an die Vorstellungen von anderen an und wagen es nicht, nach unseren eigenen Bedürfnissen zu leben. Denn schließlich wollen wir vermeiden, dass jemand von uns enttäuscht sein könnte oder uns nicht mehr mag.

Wie würde denn Ihr Leben aussehen, wenn Sie einen so richtig guten und stabilen Selbstwert hätten?

Stellen Sie sich vor, eines Tages wachen Sie auf, und Ihr Selbstwert ist perfekt. Sie haben keine Angst mehr vor dem, was andere über Sie denken würden. Ihnen ist plötzlich bewusst, dass es Ihr Leben ist und Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sind.

Was würde sich nun mit dieser Einstellung ändern?

Nehmen Sie einmal einen Stift und Papier zur Hand, begeben Sie sich an einen Ort, an dem Sie Ruhe und Kraft finden, und dann beginnen Sie einfach mal zu träumen, wie Ihr Leben wäre, wenn Sie jede Menge Selbstwert hätten.

  • Wie würden Sie leben?
  • Mit welchen Menschen würden Sie sich umgeben?
  • Welche Menschen wären nicht mehr Teil Ihres Lebens (oder maximal eine Randerscheinung)?
  • Wie würden Sie Ihr Geld verdienen?
  • Mit welchen Hobbys würden Sie sich in der Freizeit beschäftigen?
  • Welche Träume würden Sie sich erfüllen?

 

Schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu diesen Fragen einfällt und dann schauen Sie sich das, was Sie geschrieben haben, noch einmal ganz genau an.

Wär das nicht schön? Ein Leben, das ganz zu Ihnen passt? Das nicht mehr beschränkt ist durch Angst, Mangel oder faule Kompromisse?

Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, genau dort hinzukommen und Sie brauchen noch nicht einmal eine gute Fee dazu. Sie können mit meinen Übungen Ihren Selbstwert stärken. Jeden Tag ein bisschen mehr. Ähnlich wie bei einem Muskel der wächst, kann Ihr Selbstwert Tag für Tag ein bisschen stärker werden.

Das Bild zeigt eine Frau, die einen guten Einfall hat.

Meine 10 Übungen für einen besseren Selbstwert

Selbstwert-Übung Nr. 1: Schreiben Sie jeden Tag auf, was Ihnen heute gut gelungen ist und was Sie an sich mögen.

Indem wir uns bewusst machen, was wir geleistet haben und was uns liebenswert macht, lenken wir die Aufmerksamkeit automatisch mehr auf unsere Stärken als auf unsere Schwächen. Dies braucht ein wenig Training, aber Sie werden merken, dass Ihnen immer mehr Positives einfällt, je öfter Sie diese Übung machen.

-> Praxistipp: Für diese Übungen brauchen Sie nur etwa 5-10 Minuten am Tag. Bauen Sie diese Übung am besten in Ihr Abendritual ein, vielleicht direkt nach dem Zähneputzen. Einfach ein Heft und einen Stift auf Ihr Nachtschränkchen legen, und wenn Sie ins Bett gehen, denken Sie darüber nach, was gut gelaufen ist. Der positive Nebeneffekt: Sie beschließen den Tag mit positiven Gedanken, können besser schlafen und die Erfolge wirken im Unterbewusstsein noch nach.

Selbstwert-Übung Nr. 2: Wenn Ihnen etwas misslingt, würdigen Sie die Bemühung, nicht das Ergebnis.

Nicht immer haben wir es in der Hand, ob wir Erfolg haben werden oder nicht. Viel zu oft hängt das Resultat auch von äußeren Umständen, wie zum Beispiel der Sympathie eines anderen Menschen, einem guten (oder schlechten) Timing und anderen Zufällen ab. Für die können Sie aber nichts.

Auch wenn Sie sich angestrengt haben, oder all Ihren Mut zusammengenommen haben, und nicht das erreicht haben, was Sie sich erhofft hatten, rate ich Ihnen, sich zu feiern. Nicht für den Erfolg, sondern für die Überwindung Ihrer Angst, für den Einsatz, den Sie gebracht haben, und für die Bezwingung des inneren Schweinehundes. Würdigen Sie Ihre Leistung, gerade dann, wenn nicht das erwünschte Ergebnis eingetroffen ist.

-> Praxistipp: Feiern kann etwas mehr Zeit kosten, aber macht Spaß! Wenn Sie eine schwierige und wichtige Aufgabe gemeistert haben, darf die Feier ruhig etwas umfangreicher sein, beispielsweise einmal Essen gehen oder ein Konzert-/Kinobesuch. Wenn Sie dafür gerade keine Zeit haben, dann lassen Sie die Feier bitte nicht ausfallen!
Es gibt nämlich auch kleine Erfolgsfeiern, die nur wenige Minuten brauchen. Stoßen Sie mit einem Glas Wein/Ihrem Lieblingsgetränk auf sich an. Gönnen Sie sich ein Stück Kuchen im Café oder kaufen Sie sich etwas, das Sie schon länger mal haben wollten. Das Feiern Ihrer Bemühungen stärkt Ihren Selbstwert auf eine sehr angenehme Art und Weise und bringt den Selbstwertmuskel zum wachsen.

Selbstwert-Übung Nr. 3: Fragen Sie andere, was diese an Ihnen mögen

Was unsere eigenen liebenswerten Eigenheiten angeht, so haben wir oft ein Brett vor dem Kopf. Vermutlich haben wir uns dieses Brett angewöhnt, weil wir schon als Kind gelernt haben, dass Hochmut vor dem Fall kommt und Bescheidenheit ein erstrebenswertes Gut ist. (Was übrigens in dieser Absolutheit überhaupt nicht stimmt).
Deswegen können wir unseren eigenen Glanz gar nicht mehr wahrnehmen, sondern sehen vor allem die Unvollkommenheit und die Fehler, die wir haben.

Fragen Sie daher andere, was diese an Ihnen liebenswert finden und was sie bewundern. Sie werden überrascht sein und sich vielleicht schon bald in einem ganz anderen Licht sehen können.

-> Praxistipp: Diese Übung dauert wirklich nur wenige Minuten. Außer einer gehörigen Portion Mut („Was soll denn jetzt der andere denken? So was macht man doch nicht“) brauchen Sie dafür gar nichts. Daher: machen Sie diese Übung so oft es geht. Sie werden sehen, wie sich Ihr Selbstwert verbessert. Als positiver Nebeneffekt können Sie auch Ihre eigenen Fähigkeiten immer besser einschätzen und werden selbstsicherer im Auftreten.

Selbstwert-Übung Nr. 4: Sagen Sie mehr „Nein“ zu anderen und dadurch mehr „Ja“ zu sich

Sehr oft müssen wir zwischen verschiedenen Interessen abwägen. Zeit ist ein endliches Gut und genau wie Sie einen Euro nur einmal ausgeben können, müssen Sie auch mit Ihrer Zeit haushalten. Machen Sie sich bewusst, dass Sie jedesmal, wenn Sie entgegen Ihrer inneren Stimme jemand anderem nachgeben, seine Bedürfnisse wichtiger schätzen als Ihre eigenen. Dadurch aber schmälern Sie Ihren Selbstwert. Denn Sie schätzen ja den Wert des anderen in diesem Moment höher ein.

Trauen Sie sich also öfter, Nein zu sagen, wenn Ihnen eine Bitte nicht zusagt. Und denken Sie daran: Jedes Nein zu einem anderen ist ein Ja zu sich selbst.

-> Praxistipp: Diese Übung kostet Sie überhaupt keine Zeit. Ein „Nein“ besteht nur aus einer einzigen Silbe. Und es spart Ihnen eine Menge Zeit. Mit jedem „Nein“, das Sie sagen, machen Sie sich deutlich, dass Ihre Bedürfnisse und Ihre Zeit kostbar sind. Ein richtiger Selbstwert-Booster.
Am Anfang mag das vielleicht noch schwer fallen, aber je öfter Sie „Nein“ sagen und die Erfahrung machen, dass deswegen nicht gleich eine Freundschaft kaputt geht oder ein Kontakt abbricht, desto leichter wird es Ihnen mit der Zeit über die Lippen kommen und der Selbstwert wird stärker.

Selbstwert-Übung Nr. 5: Finden Sie heraus, woraus Sie Ihren Selbstwert schöpfen (zum Beispiel sozialer Austausch, Hobbys, Sport), und tun Sie täglich etwas in diesem Bereich

Wie viel Selbstwert ziehen Sie aus Ihrer Arbeit? Wenn Ihr Beruf Selbstwert-stiftend ist, so ist das großartig, denn wir verbringen den größten Teil des Tages in unserem Job. Sollte Ihr Beruf dagegen nicht sehr viel für Ihren Selbstwert tun, so müssen Sie in Ihrer Freizeit für sich und Ihren Selbstwert sorgen. Überlegen Sie sich daher, welche Beschäftigung Sie glücklich und stolz macht, und planen Sie jeden Tag einen Teil Ihrer Freizeit dafür ein. Mit dem Selbstwert ist es wie mit einem Baby, Sie müssen ihn jeden Tag hegen, pflegen und füttern. Dann kann er auch wachsen.

-> Praxistipp: Sich darüber klar zu werden, was Ihnen und Ihrem Selbstwert wirklich gut tut, kostet natürlich etwas Zeit (Sie können mich dafür übrigens auch zu einem Einzelcoaching buchen, dann kommen Sie schneller zu den nötigen Erkenntnissen). Wenn Sie aber herausgefunden haben, was Ihnen gut tut und was nicht, so lässt sich durch diese Klarheit spielend leicht und nebenbei Selbstwert aufbauen, weil Sie immer weniger von dem tun, was Ihren Selbstwert kaputt macht, und immer mehr von dem, was den Selbstwert stärkt.

Selbstwert-Übung Nr. 6: Wenn Sie mit sich unzufrieden sind, stellen Sie sich nicht gleich komplett in Frage

Jede Blumenwiese hat auch ihre Hundehaufen und jeder Mensch hat Eigenheiten, die er lieber nicht hätte. Auch Sie werden immer wieder über Ihre eigenen Fehler und Schwächen stolpern. Stellen Sie sich aber nicht gleich komplett als ganze Person in Frage, genauso wie Sie ja auch die wunderschöne Blumenwiese nicht wegen eines einzelnen Hundehaufens abscheulich finden. Sondern sehen Sie sich in Ihrer Gesamtheit aus Stärken und Schwächen, aus liebenswerten und aus nervigen Seiten.

Sie können versuchen, sich Ihre Schwächen abzugewöhnen, aber noch mehr sollten Sie Ihre Stärken wahrnehmen. Diese Mischung macht Sie einzigartig und es sind oft die kleinen Schwächen, die uns menschlich und somit auch liebenswert machen.

-> Praxistipp: Anfangs brauchen Sie sicher noch etwas Zeit, um sich daran zu erinnern. Wenn Sie aber etwas Übung darin haben, kostet Sie dieser veränderte Umgang mit Ihren Schwächen überhaupt keine Zeit mehr, bringt aber ganz viel für Ihren Selbstwert.
Um zu verhindern, dass Sie sich selbst als Ganzes abwerten, so achten Sie auf Sätze, die mit „Ich bin halt …“ oder „Immer muss ich …“ beginnen. Diese sollten Sie von nun an vermeiden.

Selbstwert-Übung Nr. 7: Tun Sie täglich etwas nur für sich

Wie wollen Sie Ihren Selbstwert stärken, wenn Sie sich nicht als wertvollen Menschen behandeln? Beginnen Sie heute noch damit und schenken Sie sich das Kostbarste, was Sie haben: Ihre Zeit. Überlegen Sie, was Sie heute für sich tun können, was Sie stärkt und was Sie voranbringt.

Denken Sie immer daran: Der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sind Sie selbst. Auf alle anderen könnten Sie notfalls verzichten, Sie selbst aber begleiten sich Ihr Leben lang und Sie sind auch der einzige Mensch, der es in der Hand hat, ob Ihr Leben gut oder schlecht verlaufen wird. Sorgen Sie also für diesen wichtigsten Menschen in Ihrem Leben ganz besonders gut.

-> Praxistipp: Ja, das braucht Zeit. Diese ist aber ganz hervorragend angelegt. Nämlich in das, was Sie wirklich glücklich macht. Schalten Sie Ihren inneren Kritiker leise, bzw hören Sie nicht auf ihn, sondern fragen Sie sich mindestens einmal am Tag: „Was würde mir jetzt Spaß machen? Was würde mich glücklich machen? Wonach ist mir gerade?“ und dann tun Sie genau das.

Selbstwert-Übung Nr. 8: Verwöhnen Sie sich

Auch hier: Der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sollte so gut wie möglich behandelt werden. Gönnen Sie sich zum Beispiel ein heißes Bad oder einen Besuch in der Therme. Lassen Sie sich massieren. Schminken Sie sich heute einmal besonders sorgfältig oder ziehen ein Kleidungsstück an, das Sie innerlich wie äußerlich zum Strahlen bringt.  Kochen Sie Ihr Lieblings-Gericht oder gehen in einem besonderen Restaurant zum Essen aus. Sie sind wertvoll und das dürfen Sie sich auch zeigen.

-> Praxistipp: Wie wäre es mit einem Verwöhntag pro Woche. An diesem Tag nehmen Sie sich Zeit für sich. Planen Sie jede Woche etwas anderes ein. So können Sie sich schon die ganze Woche über darauf vorfreuen.

Selbstwert-Übung Nr. 9: Loben und ermuntern Sie sich

Haben Sie mal auf Ihre inneren Selbstgespräche geachtet? Ganz oft erzählen wir uns, worauf wir alles achten müssen, dass wir uns anstrengen müssen, und was wir alles nicht richtig gemacht haben. Klar, wollen wir uns damit verbessern und zukünftige Gefahren vermeiden. Aber ganz ehrlich: Stattdessen glauben wir uns selbst und halten uns für klein und unfähig.

Sagen Sie sich deswegen immer wieder, was Sie alles gut geschafft haben. Machen Sie sich Mut, wenn Sie Angst haben. Erinnern Sie sich an all die schwierigen Situationen, die Sie schon gemeistert haben. Weisen Sie sich immer wieder darauf hin, dass Sie nicht perfekt sein müssen. Gut genug reicht völlig aus.

-> Praxistipp: Sich selbst immer wieder zu ermuntern braucht nicht mehr Zeit als sich selbst fertig zu machen und zu stressen. Sie müssen sich nur über Ihre inneren Dialoge bewusst werden, dann können Sie diese ganz wunderbar für sich nutzen und Ihren Selbstwert stärken.

Selbstwert-Übung Nr. 10: Gehen Sie mit sich selbst so um, wie Sie mit Ihrem Kind oder Ihrem besten Freund umgehen würden

Was würden Sie Ihrem Kind sagen, wenn es über einen Misserfolg enttäuscht ist? Welchen Rat geben Sie Ihrem besten Freund, wenn er Zukunftsängste hat? Wie reagieren Sie, wenn Ihre beste Freundin sich für unfähig oder nicht liebenswert hält?
Vermutlich werden Sie jetzt keine Vorhaltungen machen. Und Sie werden auch nicht weitere Vergehen oder weitere Schwächen aufzählen, sondern Sie werden aufbauen, trösten, bestärken. Sie werden die dahinterliegenden Bedürfnisse erahnen und sich so gut es geht, Zeit für diesen Menschen nehmen.

Warum gehen Sie mit sich selbst so ganz anders um? Warum treten Sie noch nach, wenn Sie doch schon am Boden liegen? Behandeln Sie sich ab sofort als Ihren besten Freund, der Sie ja schließlich sein sollten. Und trösten Sie das kleine traurige oder ängstliche Kind, das sich tief in Ihrem Inneren immer noch befindet.

-> Praxistipp: Anfangs mag diese Übung noch ungewohnt sein, weil wir Jahrzehnte damit verbracht haben, uns selbst zu kritisieren. Je mehr Sie aber mit sich selbst so wertschätzend umgehen wie mit einem Menschen, den Sie sehr mögen, desto mehr Übung bekommen Sie darin und desto selbstverständlicher wird Ihr wertschätzender Umgang mit Ihnen selbst. Und dann kostet es Sie überhaupt keine Zeit mehr, Ihren Selbstwert zu stärken.

Noch ein Wort zum Schluss

Selbstwert bekommt man leider nicht über Nacht (auch wenn es sehr wünschenswert wäre). Es ist vielmehr ein langer Weg, der aus vielen kleinen Schritten besteht. Jeden Tag haben Sie aufs Neue die Chance, für sich besser zu sorgen und sich als einen wertvollen Menschen zu behandeln. Jede Entscheidung, die Sie treffen müssen, können Sie für oder gegen sich treffen.

Jeder kleine Schritt zählt an sich erst einmal nicht viel und wird oft kaum bemerkt. Eine Kollegin hatte dazu einmal ein schönes Bild geprägt: Es ist wie mit einem Wasserrad: Ein einzelner Tropfen, der in eine der Radschaufeln fällt, kann noch nicht bewirken, dass sich etwas bewegt. Aber wenn immer mehr Tropfen dazu kommen, wird die Schaufel schwerer. Und irgendwann beginnt das Rad, sich ganz langsam zu drehen. Sammeln Sie also kleine Selbstwert-Tropfen und verhindern Sie, dass diese Tropfen durch ein Leck an anderer Stelle wieder davon fließen.

Und wenn Sie noch Schwierigkeiten damit haben, sich selbst gut zu behandeln, so kontaktieren Sie mich. Mit meinem Coaching lernen Sie, sich in einem ganz anderen Licht zu sehen. Hier können Sie sich für ein Kennenlerngespräch anmelden. 

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten:

Sie sind besser, als Ihr Impostor Ihnen weismachen will!

Höchste Zeit, das zu erkennen. Mein kompaktes Workbook zeigt Ihnen die ersten wichtigen Schritte zu mehr Selbstvertrauen.
Titelbild mit Text "Was macht ein gutes Coaching aus"

Was macht ein gutes Coaching aus?

Was macht ein gutes Coaching aus? 800 800 psumser
Titelbild mit Text "Was macht ein gutes Coaching aus"

Verschiedene Coaching-Angebote gibt es wie Sand am Meer. Doch welches ist wirklich seriös? Und worauf sollten Sie achten, um keinen falschen Versprechungen aufzusitzen? Die Antworten darauf gebe ich Ihnen hier.

Das Impostor-Syndrom tritt nicht nur häufig auf, es verursacht auch eine Menge Leid und beeinträchtigt die berufliche Laufbahn.

Höchste Zeit also, etwas dagegen zu tun. Doch hier wird es für die Betroffenen unübersichtlich: Wer kann mir eigentlich helfen? Wie finde ich den richtigen Coach für mich? Und gibt es einen Unterschied zwischen einem normalen Coaching und einem Impostor-Coaching?

Warum ist beim Impostor-Syndrom oft ein Coaching nötig?

Nicht jeder Mensch mit Impostor-Syndrom benötigt gleich ein intensives Coaching. Doch spätestens, wenn Sie schon seit Jahren unter starken Selbstzweifeln leiden, die im Verlauf und trotz verschiedener Selbstcoaching-Versuche immer stärker werden, sollten Sie sich Unterstützung durch eine Fachkraft holen.

Denn beim Impostor-Syndrom fehlt vor allem der neutrale, realistische Blick auf sich selbst. Als hätten Sie eine Sonnenbrille auf und nehmen dadurch die Welt dunkler wahr, so ist es auch beim Impostor-Syndrom: Die Wahrnehmung ist verzerrt. Sie können nicht mehr erkennen, wie fähig Sie wirklich sind. Zudem ziehen Sie oft auch die falschen Schlüsse aus dem, was Sie erleben. Was andere Menschen ermutigt und bestärkt, kann bei Menschen mit Impostor-Syndrom dazu führen, dass sie sich noch mehr in ihrer Unfähigkeit bestätigt sehen.

Daher benötigen Sie, wenn Sie unter dem Impostor-Syndrom leiden, eine neutrale und entsprechend geschulte Person, die Ihnen hilft, Ihre Wahrnehmung und Beurteilung der Situation zu überprüfen und zu korrigieren.

Welche/r Coach ist für mich geeignet?

Ein Coach ist kein geschützter Begriff. Das heißt, jede/r darf sich Coach nennen und Beratung anbieten, wenn er oder sie sich dazu berufen fühlt. Das erste, was Sie also prüfen müssen, ist, welchen Hintergrund der Coach hat, den Sie ins Auge gefasst haben. Beim Impostor-Syndrom helfen Ihnen die folgenden Fragen weiter:

  • Hat er oder sie ein psychologisches oder medizinisches Studium absolviert?
  • Wo hat er oder sie bisher gearbeitet? Welche Erfahrungen hat er oder sie dabei gesammelt?
  • Hat er oder sie Erfahrung speziell in der Begleitung von Menschen mit Impostor-Syndrom? Wenn ja, wie lange arbeitet er oder sie in diesem Bereich?
  • Mit welchem Wissen wirbt er oder sie für sich? Wo hat er oder sie dieses Wissen erworben?

Gerade beim Impostor-Coaching sind eine fundierte Ausbildung und jahrelange Erfahrung mit dem Impostor-Syndrom sehr wichtig. Denn nur dadurch gelingt es, die verzerrte Wahrnehmung und die falschen Grundüberzeugungen nach und nach zu verändern.

Ein Coach, der nicht über das entsprechende Fachwissen verfügt, könnte falsche Ratschläge geben, die das Impostor-Syndrom nur verstärken. Beispielsweise ist es nicht gut, sich akribisch auf eine neue Herausforderung vorzubereiten, weil sich dadurch das Gefühl der Unfähigkeit und des Schummelns verstärken kann. Ein normaler Coach, weiß dies oft nicht und berät Sie daher vielleicht falsch.

Achten Sie also darauf, über welche Expertise und welche Kenntnisse speziell zum Impostor-Syndrom Ihr zukünftiger Coach verfügt. Wenn Sie etwas über mich und meinen Hintergrund erfahren möchten, klicken Sie hier.

Was ist sonst noch bezüglich des Coachings zu beachten?

Ein gutes Impostor-Coaching sollte nahe am (Berufs-)Alltag sein, denn dort wirkt sich das Impostor-Syndrom oft am stärksten aus. Es sollten daher konkrete berufliche Situationen besprochen werden, die zu Selbstzweifeln oder Versagensängsten geführt haben.

Anhand dieser Situationen kann dann herausgefunden werden, welche Überzeugungen vorliegen und zu welchen Schlussfolgerungen diese führen. Die Betroffenen lernen im Coaching, diese falschen Grundüberzeugungen einzusortieren und zu verstehen, wo diese herkommen, um sich dann besser davon distanzieren zu können. Eventuell werden dabei auch die Kindheit und der Einfluss prägender Bezugspersonen aufgegriffen und bearbeitet, wenn dies für den Coaching-Erfolg wichtig ist.

Ein guter Coach leitet zudem im Impostor-Coaching dazu an, die eigenen Interpretationen zu hinterfragen und bietet neue Sichtweisen an. Die Kunden lernen, welches Verhalten die Selbstzweifel verstärkt, und was sie stattdessen tun können, um sich selbstsicherer zu fühlen.

Hilfreich sind auch konkrete Aufgaben, was der/die Betroffene beim nächsten Mal besser machen könnte. Denn nur durch eine Verhaltensänderung ist es möglich, neue Erfahrungen zu machen und die alten Gefühle nach und nach zu verändern.

Welche Techniken sind hilfreich beim Impostor-Coaching?

Es können im Coaching viele verschiedene Techniken zur Anwendung kommen. Je nach Präferenz und Persönlichkeit der Kunden finden imaginative Übungen und die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen genauso Anwendung wie Analyse des Verhaltens, sokratischer Dialog oder Biographie-Arbeit. Daher ist eine umfassende Ausbildung des Coaches mit einem breiten Repertoire von Interventionstechniken sehr wichtig.

Woran kann ich ein gutes Coaching erkennen?

Ein gutes Coaching ist von Vertrauen in vielerlei Hinsicht geprägt. Sie müssen Ihrem Coach gegenüber genug Vertrauen haben, um ihm/ihr auch peinliche oder belastende Details erzählen zu können. Außerdem müssen Sie auch Vertrauen in die fachliche Kompetenz haben und dass die Ratschläge, die er oder sie gibt, Ihnen auch wirklich weiterhelfen.

Nicht zuletzt müssen Sie darauf vertrauen können, dass das, was Ihr Coach Ihnen sagt, ehrlich gemeint ist und er/sie Ihnen nicht einfach nur sagt, was Sie hören wollen, weil Sie ihn/sie ja bezahlen. Nur dann ist es möglich, bestimmte Sichtweisen in Ihrem Kopf “geradezurücken” und zu hinterfragen.

Ein gutes Coaching erkennen sie an folgenden Kriterien. Es sollte:

  • eine vertrauensvolle Basis haben
  • praxisbezogen sein und immer wieder konkrete Situationen aus Ihrem Berufsalltag aufgreifen
  • falsche Grundüberzeugungen aufdecken und revidieren
  • einen realistischen Blick von außen geben
  • strukturieren und sortieren
  • neue Sichtweisen aufzeigen
  • den Selbstwert und das Selbstvertrauen stärken
  • zu Veränderung anleiten (z.B. mit Übungen)

Wenn Sie dies Empfehlungen berücksichtigen, haben Sie die besten Voraussetzungen geschaffen, um das Impostor-Syndrom hinter sich zu lassen.

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten:

Sie sind besser, als Ihr Impostor Ihnen weismachen will!

Höchste Zeit, das zu erkennen. Mein kompaktes Workbook zeigt Ihnen die ersten wichtigen Schritte zu mehr Selbstvertrauen.
Beitragsbild Soforthilfe-Strategien gegen Selbstzweifel

Impostor-Soforthilfe

Impostor-Soforthilfe 800 800 psumser
Beitragsbild Soforthilfe-Strategien gegen Selbstzweifel

Die Selbstzweifel werden gerade wieder sehr stark und Sie wissen nicht, was Sie tun können?

In diesem Artikel finden Sie 3 erprobte Soforthilfe-Strategien, die zuverlässig und in wenigen Minuten wirken.

Impostor-Syndrom lindern – 3 Tipps zur Soforthilfe

Das Impostor-Syndrom hindert uns, unser ganzes Potential zu entfalten. Die Betroffenen leiden vor allem unter starken Selbstzweifeln und der Angst, nicht gut genug zu sein. In diesem Artikel verrate ich Ihnen 3 Tricks, mit denen Sie Ihre Selbstzweifel für eine Weile ausblenden können.

Gerade dann, wenn wir sie am wenigsten brauchen können, ist die negative Stimme in uns am stärksten – in einem Meeting, während eines Vortrags oder kurz vor einem wichtigen Abgabetermin. Wenn wir dann unter Selbstzweifeln leiden, können wir uns nicht mehr konzentrieren, fühlen uns wie völlige Versager und bringen nichts mehr zustande.

In diesem Moment ist es sehr wichtig, so schnell wie möglich wieder eine kleine Dosis Selbstvertrauen aufzubauen und die starken Impostor-Gefühle abzuschwächen.

Zum Glück gibt es dafür ein paar kleine psychologische Tricks, mit denen Sie die frei galoppierenden Selbstzweifel erst einmal wieder einfangen können. Diese Strategien ersetzen zwar kein intensives Coaching, aber als Sofort-Hilfe sind sie wunderbar geeignet.

Erste Hilfe gegen das Impostor-Syndrom

1. Farbe bekennen

Menschen mit Impostor-Syndrom sind in der Regel sehr auf ihre Außenwirkung bedacht. Sie wollen es allen recht machen und fragen sich oft, was andere über sie denken könnten. Dadurch neigen sie dazu, die eigenen Unsicherheiten zu verstecken und eine Fassade aufzubauen. Die Impostor-Gefühle – insbesondere die Angst davor, irgendwann aufzufliegen -, werden dadurch aber stärker.

Sprechen Sie also über Ihre Selbstzweifel, z.B. mit einem Kollegen, dem Sie vertrauen, oder mit einer Freundin. Die eigenen quälenden Gedanken auszusprechen, kann zu unmittelbarer Entlastung führen.

Viele meiner KundInnen haben positive Erfahrungen damit gemacht, auch ihrem Chef/ihrer Chefin von ihrem Impostor-Syndrom zu erzählen. So berichtete beispielsweise eine Kundin: „Mein Chef war total verständnisvoll. Er hat mir zugehört und mir gesagt, dass er meine Ehrlichkeit sehr schätzt. Ich bin so erleichtert, dass ich mich nun nicht mehr verstellen muss und einfach sagen kann, wenn mir etwas zu viel wird.”

Diese Offenheit ist natürlich nicht an jedem Arbeitsplatz angebracht. Schauen Sie genau hin, ob Ihr Chef/Ihre Chefin offen für solche Themen ist und wie er oder sie generell mit Fragen zu psychischer Gesundheit umgeht.

Selbst wenn Sie solch ein persönliches Thema lieber nicht am Arbeitsplatz besprechen wollen, so kann das “Farbe bekennen” trotzdem eine wirksame Erste-Hilfe-Strategie sein: Geben Sie zu, wenn Sie etwas  nicht wissen. Äußern Sie sich, wenn Sie gerade in Arbeit versinken und nicht mehr wissen, wo Ihnen der Kopf steht. Oder sagen Sie ehrlich, dass Sie sich von einer bestimmten Aufgabe überfordert fühlen. Sie werden sich weniger wie ein Hochstapler fühlen und oft positivere Reaktionen ernten als Sie befürchtet haben.

2. Perspektive wechseln

Die meisten Menschen neigen dazu, mit sich selbst kritischer zu sein als mit anderen und bewerten die eigene Leistung oft schlechter als die Leistung ihrer Kollegen. In der Psychologie spricht man von einem doppelten Standard.

Vor allem beim Impostor-Syndrom ist dieser doppelte Standard jedoch fatal, denn so fühlen die Betroffenen sich ständig gegenüber ihrer Umgebung minderwertig und sind von der eigenen Inkompetenz überzeugt.

Wenn Sie also gerade mit sich hadern und sich wegen eines Fehlers schämen, so kann Ihnen ein kleiner psychologischer Trick helfen, den doppelten Standard auszuhebeln.

Fragen Sie sich einfach “Würde ich das genauso schlimm finden, wenn nicht ich, sondern mein Lieblingskollege diesen Fehler gemacht hätte? Was würde ich ihm raten?”

Die meisten meiner KundInnen können durch diese Frage deutlich klarer unterscheiden, welche Fehler wirklich unverzeihlich und welche eigentlich banal sind.

Auch beim Annehmen von Lob und zur Anerkennung von Erfolgen kann der Perspektivwechsel helfen. Fragen Sie sich in diesem Fall “Würde ich es auch als nicht der Rede wert ansehen, wenn meine beste Freundin diese Leistung erbracht hätte? Würde ich ihren Erfolg dann auch durch Zufall erklären, oder würde ich es bei ihr als einen verdienten Erfolg sehen? Was würde ich ihr sagen?”

Seien Sie mit sich selbst genauso unterstützend, ermutigend, tröstend und wohlwollend, wie Sie gegenüber Ihren Kollegen oder Freundinnen sind. Der Perspektivwechsel hilft Ihnen dabei und kann innerhalb von Minuten bewirken, dass Fehler nicht mehr so schmerzhaft und Komplimente nicht mehr so beängstigend sind.

3. Notfall-Kästchen

Diese Erste-Hilfe-Maßnahme braucht ein bisschen Vorbereitung, daher fangen Sie am besten heute noch mit der Sammelphase an: Richten Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz eine Schublade oder ein Kästchen ein und sammeln Sie dort alles, was Ihnen hilft, wenn Sie wieder einmal an sich selbst zweifeln. Das können zum Beispiel sein:

  • eine Erfolgsliste oder Fähigkeitenliste, auf der Sie täglich aufschreiben, was Ihnen gelungen ist, bzw. was Sie können.
  • Komplimente aus Ihrem Arbeitsalltag: mündliche Komplimente schreiben Sie auf, E- Mails drucken Sie aus und sammeln alles im Notfall-Kästchen.
  • kleine Merksätze, die Ihnen helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen wie z.B. “Du musst es nicht perfekt machen, gut ist gut genug”. Die Sätze müssen jedoch zu Ihnen passen und als für Sie stimmig wahrgenommen werden.

Gerade wenn Sie stark unter Selbstzweifeln leiden, brauchen Sie die Erinnerung daran, dass Sie nicht so schlecht sind, wie Sie sich gerade fühlen. Sich dann daran zu erinnern z.B. durch aufgeschriebene Komplimente oder eine Erfolgsliste hilft zuverlässig, die durcheinandergeratenen Gefühle wieder gerade zu rücken.

Ich hatte während meiner Klinikzeit eine Schublade im Schreibtisch für schlechte Zeiten reserviert. Dort befanden sich ein paar Süßigkeiten, Fotos von schönen Erlebnissen und die Dankeskärtchen meiner PatientInnen. Wenn es mir einmal schlecht ging, griff ich auf diese Notfall-Schublade zurück und fand dort immer etwas, was ich genau in diesem Moment brauchte, um mich selbst wieder emotional zu stabilisieren.

Überlegen Sie sich, was Ihnen in kritischen Situationen helfen kann, wieder Selbstvertrauen aufzubauen und ins Tun zu kommen. Sammeln Sie diese und greifen immer wieder darauf zurück, wenn Sie mal wieder an sich und Ihren Fähigkeiten zweifeln.

Ich hoffe, dass diese Notfall-Strategien Ihnen genau dann helfen können, wenn Sie gerade am meisten an sich zweifeln. Langfristig ersetzen Sie natürlich keine Therapie und auch kein Coaching. Das sollen sie aber auch nicht, sondern vor allem erst einmal soweit zu stabilisieren, dass Sie handlungsfähig bleiben, wenn es am dringendsten erforderlich ist.

Für langanhaltende Lösungen schauen Sie doch einfach mal in meine Coaching-Angebote wie zum Beispiel das Impostor-Methoden-Training. Ich stehe Ihnen gern mit meiner Expertise zur Seite und begleite Sie auf dem Weg heraus aus dem Impostor-Syndrom.

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten:

Sie sind besser, als Ihr Impostor Ihnen weismachen will!

Höchste Zeit, das zu erkennen. Mein kompaktes Workbook zeigt Ihnen die ersten wichtigen Schritte zu mehr Selbstvertrauen.